Vorträge

Das Gebäude der Berliner Reichskanzlei bietet, bedingt durch die Art seiner Nutzung und seiner langen Baugeschichte, ein interessantes Studienobjekt der verschiedensten Bereiche der europäischen Geschichte. Da es nicht möglich ist, diese mehr als 250 Jahre umfassende Geschichte in einem einzigen 90-minütigen Vortrag umfassend zu behandeln, biete ich 10 verschiedene Vorträge an, die die wichtigsten Themenschwerpunkte zur Geschichte der Reichskanzlei behandeln. Nur so ist es mir möglich, die unterschiedlichen Themen detailliert zu betrachten, und dem Zuhörer ein Erkenntnisgewinn jenseits der Oberflächlichkeit möglich wird.

In den 10 Vorträgen zeige ich zahlreiche Fotos und Pläne aus meinem Privatarchiv. Des Weiteren werden zur Verdeutlichung der Bereiche, die nicht auf Fotos überliefert sind, auch von mir geschaffene 3D-Grafiken während der Vorträge präsentiert.

Die Vorträge halte ich wahlweise in Deutsch oder Englisch.



 

Vortrag 1/ Die Geschichte der Reichskanzlei – ein Gesamtüberblick

Dieser Vortrag vermittelt einen Gesamtüberblick über die Baugeschichte und die Bewohner der Reichskanzlei in der Zeit von 1733 bis 1945. Dabei werden die verschiedenen Themenbereiche jeweils nur kurz angeschnitten, um dadurch die Möglichkeit zu haben, die verschiedenen Themenpunkte, die in der Geschichte der Reichskanzlei eine Rolle gespielt haben, in der Kürze von 90 Minuten wenigstens oberflächlich ansprechen zu können. Der Vortrag gibt einen kleinen Einblick in all die Themenschwerpunkte, die in den unterschiedlichen Vorträgen sonst viel detaillierter und ausführlicher betrachtet werden. 

 

Vortrag 2/ Die Architektur der Reichskanzlei im Wandel der Zeit

In diesem Vortrag wird speziell auf die Architekturgeschichte der Berliner Reichskanzlei eingegangen. Christoph Neubauer erläutert die Umbauten, die durch die Architekten wie Konrad Wiesend, Karl Friedrich Schinkel, Wilhelm Neumann, Ernst von Ihne, Eduard Jobst Siedler, Paul Ludwig Troost, Albert Speer, Cäsar Pinnau und Leonhard Gall in der 250- Jährigen Baugeschichte vorgenommen wurden. In dem Vortrag werden die Wirkungen der verschiedenen Architekturstile einander gegenübergestellt und miteinander verglichen. Des Weiteren wird auf die stadtplanerischen Auswirkungen der Umbauten und Erweiterungen eingegangen.

 

Vortrag 3/ Konferenzen und Ereignissein der Reichskanzlei, die Weltgeschichte schrieben

Dieser Vortrag geht im Speziellen auf die politischen und gesellschaftlichen Ereignisse ein, die sich im Gebäude der Reichskanzlei zwischen 1736 und 1945 ereigneten. Bereits bei der Einweihungsveranstaltung des Palais Schulenburg, der späteren Reichskanzlei, ereignete sich ein Vorfall, der kurze Zeit später weltgeschichtliche Auswirkungen haben sollte. Von diesem Tag an war die Geschichte der Reichskanzlei eng mit den politischen und gesellschaftlichen Ereignissen Preußens und Deutschlands verknüpft. Hier präsentierte Anton Radziwill seine Kompositionen und auf der Balkankonferenz und der Kongokonferenz wurde in dem Gebäude unter Bismarck Weltgeschichte geschrieben. Hier fanden zudem die Versammlungen statt, die zum ersten Weltkrieg führten und an dessen Ende die Besetzung der Reichskanzlei durch Revolutionäre stand. In den 1920iger Jahren wurde in den Räumen der Reichskanzlei zwischen Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den USA um Wirtschaftsfragen verhandelt und in den 1930iger Jahren der Zweite Weltkrieg vorbereitet, der dann 1945 mit dem Selbstmord Adolf Hitlers im Bunker der Reichskanzlei sein Ende fand.

Von vielen dieser weltpolitisch wichtigen Ereignisse sind Grafiken und Fotos erhalten. In diesem Vortrag werden diese den verschiedenen Räumen des Gebäudes zugeordnet und die Hintergründe erläutert.

 

Vortrag 4/ Die Sicherheit der Reichskanzler

Dieser Vortrag konzentriert sich auf die verschiedenen Sicherheitsvorkehrungen, die zum Schutz der Reichskanzler vorgenommen wurden, während diese in der Reichskanzlei wohnten und arbeiteten. Schon mit dem Umbau des Palais Radziwill zu Bismarcks Reichskanzlei wurden besondere Sicherheitsmaßnamen für den Schutz der Reichskanzler eingeführt. Attentate und andere sicherheitsrelevante Vorkommnisse führten danach zu einem ständigen Ausbau des Wachschutzes in dem Haus der Reichskanzler. Während sich jedoch die Reichskanzler der Weimarer Republik noch mit Pförtnern und Wachen zufriedengaben, wurde der Personenschutz Adolf Hitlers ab 1939, auch in der Reichskanzlei, drastisch ausgebaut. In diesem Vortrag werden die Arbeitsweisen der verschiedenen Wachmannschaften, die für den Schutz der Reichskanzler verantwortlich waren, chronologisch und detailliert beschrieben. Des Weiteren wird auf die baulichen Begebenheiten, wie Bunkerbauten oder Wachunterkünfte, eingegangen, die für den Personenschutz von besonderer Bedeutung waren.

 

Vortrag 5/ Die Wohnungen der Reichskanzler

Bis auf eine Ausnahme hatten alle Reichskanzler ihren Hauptwohnsitz in der Reichskanzlei. In diesem Vortrag werden die von den verschiedenen Reichskanzlern beanspruchten privaten Wohnbereiche beschrieben und in ihrer Ausstattung und Größe miteinander verglichen.

Der Hauptteil des Vortrages widmet sich der sogenannten „Führerwohnung“ Adolf Hitlers. Durch die Betrachtung der Ausstattung dieser besonders gut dokumentierten Wohnungsausstattung in Verbindung mit den ständigen Veränderungen, Modernisierungen und Erweiterungen wird die Verbindung zwischen den von Adolf Hitler genutzten Wohnräumen in der Reichskanzlei und seinem Machtanspruch verdeutlicht.

 

Vortrag 6/ Die Angestellten der Reichskanzlei und ihre Wohnungen

In diesem Vortrag wird auf die verschiedenen Bewohner der Reichskanzlei eingegangen, die neben den Reichskanzlern in dem Gebäude lebten. Dabei wird gezeigt, wie sich der Wohnraumbedarf für die Angestellten der Reichskanzlei ständig erweiterte. Erschienen zu Bismarcks Zeiten Wohnungen für den Gärtner, den Diener und den Portier noch ausreichend zu sein, erweiterte sich der Wohnraumbedarf der Angestellten bald auf Fahrer, Piloten, Adjutanten, Hausmeister und Sekretärinnen. In diesem Vortrag wird darauf eingegangen, wo und wie die Angestellten der Reichskanzlei in dem Gebäude untergebracht waren. Daraus lassen sich interessante Rückschlüsse auf das Alltagsleben der verschiedenen Reichskanzler und ihrer Angestellten ziehen.

 

Vortrag 7/ Die Bunker und unterirdische Anlagen der Reichskanzlei (Führerbunker)

Dieser Vortrag geht im Speziellen auf alle die Räumlichkeiten der Reichskanzlei ein, welche unterhalb des Erdgeschosses existierten. Waren dies bis 1936 nur normale Kellerräume, erfolgte zwischen 1936 und 1945 eine enorme Erweiterung der unterirdischen Anlagen der Reichskanzlei. Während in dieser Zeit ein Bunker für Adolf Hitler und seine engsten Mitarbeiter (Führerbunker) entstand, wurden ab 1938, mit der Errichtung der Neuen Reichskanzlei, weitere Bunkeranlagen gebaut, die teilweise bis in eine Tiefe von 8 Metern und über mehrere unterirdische Etagen hinausreichten. Neben der genauen Beschreibung dieser Keller – und Schutzanlagen wird in diesem Vortrag auch auf die nachgewiesenen und vermuteten unterirdischen Bunker, Keller, Technikräume und Verbindungsgänge eingegangen, die teilweise bis in die Gegenwart hinein auf dem ehemaligen Gelände der Reichskanzlei bis heute existieren.

 

Vortrag 8/ Die technischen Anlagen der Reichskanzlei

Die technische Ausstattung der Reichskanzlei war, neben dem reinen Bedürfnis nach Bequemlichkeit, immer auch die öffentliche Präsentation der technischen Errungenschaften des Deutschen Reiches. Dieser Vortrag geht daher speziell auf die technische Ausstattung des Gebäudes ein. Der erste Vortragsabschnitt behandelt den Zeitabschnitt von 1735 bis 1938. Darin wird der Weg von der Kerzenbeleuchtung bis hin zur Elektrifizierung und von den Kohleöfen bis zur Zentralheizung beschrieben. Ebenso wird auf die in diese Zeit fallenden Ausbauten von Schmutzwasserhebeanlagen, Regenwasserrückhaltebecken, Generatorenhäusern und Telefonanlagen eingegangen. Weiterhin stellt Christoph Neubauer das Untertunnelungsprojekt des Neubaus von 1928 bis 1930 durch die Berliner S-Bahn vor. Danach werden die technischen Anlagen der Neuen Reichskanzlei vorgestellt. Dabei wird unter anderem auf die Hebebühne für LKW, die elektrischen Tore, die automatischen Bunkertüren, die Rolltreppen und auf die Heizungsanlage mit eingebautem Rußfilter, die unabhängige Energiezentrale und die automatische Klimaautomatik eingegangen, mit der die Neue Reichskanzlei ausgestattet war.

 

Vortrag 9/ Die verschiedenen Arbeitszimmer der Reichskanzler

Von 1878 bis 1945 wurden von den Reichskanzlern neun verschiedene Privat – oder Dienstarbeitszimmer in der Reichskanzlei eingerichtet und genutzt. In diesem Vortrag werden die verschiedenen Arbeitszimmer den einzelnen Reichskanzlern zugeordnet und die Gründe für Umbauten oder Verlagerungen dieser Zimmer erläutert. Des Weiteren wird auf die sich ständig verändernde architektonische und technische Ausstattung der Arbeitszimmer unter den verschiedenen Reichskanzlern eingegangen. Dadurch ist ein direkter Vergleich zwischen den Persönlichkeiten der Reichskanzler und der architektonischen Gestaltung ihrer jeweiligen Arbeitszimmer möglich.


Vortrag 10/ Achtung Medien! – Die Reichskanzlei und der Führerbunker in Fachbüchern und Dokumentationen der Nachkriegszeit

Die Geschichte der Berliner Reichskanzlei ist Bestandteil von vielen Buchveröffentlichungen und TV – Dokumentationen. In diesem Vortrag zeigt Christoph Neubauer, wie oberflächlich diese Thematik von Historikern und Journalisten oftmals behandelt wird. Neben einigen wenigen Buchanalysen geht Neubauer in diesem Vortrag hauptsächlich auf die verschiedenen internationalen TV – Dokumentationen zum Thema Reichskanzlei und Führerbunker ein. Er stellt die dort aufgestellten Thesen und Behauptungen den überlieferten Akten – und Fotobeweisen gegenüber und widerlegt damit viele Falschinformationen der Nachkriegsgeschichte. Einen gesonderten Abschnitt widmet der Vortrag der in TV – Dokumentationen oft behandelten Thematik der angeblichen Flucht Adolf Hitlers aus dem Führerbunker im Frühjahr 1945. Neubauer zeigt in diesem Vortrag daher nicht nur die häufigsten Flüchtigkeitsfehler von Autoren und Journalisten auf, sondern offenbart auch bewusste Falschinformationen und Mystifizierungen der Medien in der Geschichtsschreibung.