Meine digitale Rekonstruktion der Berliner Reichskanzlei
Wenn Sie sich für das alte Berlin, seine historischen Bauten und die Reichskanzlei interessieren, dann haben wir ein gemeinsames Interesse. Schon als Kind haben mich verlassene Bauwerke fasziniert. Ich stellte mir die Fragen: Was ist mit diesem Gebäude passiert? Warum hat man es verfallen lassen? Ich habe dann nach alten Fotos gesucht, um zu verstehen, was sich an dem Ort zugetragen haben könnte. Dieser Entdeckergeist und das Verlangen, verloren gegangene Gebäude wiederzuentdecken sind bei mir bis heute erhalten geblieben. Ich habe diese Leidenschaft sogar zu meinem Beruf gemacht.
Seit nunmehr fast 30 Jahren arbeite ich als selbstständiger Künstler. Angefangen habe ich als klassischer Kunstmaler. Ich eröffnete eigene Galerien und gestaltete Wandbilder an Häuserfassaden. Doch durch all die verschiedenen Arbeitstechniken meiner Schaffensperioden blieb ich immer meinem Hauptthema treu. Denn alle meine Arbeiten zeigten historische und verloren gegangene Architektur. So ist es dann wohl auch keine Überraschung, dass ich mit dem Aufkommen der ersten 3D-Programme dazu überging, historische Gebäude als 3D-Modelle wiedererstehen zu lassen.
Und als ich dann Albert Speers Autobiografie las, entschloss ich mich ganz spontan dazu mich an der Rekonstruktion der Reichskanzlei zu versuchen, bevor ich an ein größeres Projekt gehen würde. Diese folgenschwere Entscheidung traf ich im Jahr 2002. Nie hätte ich mir damals vorstellen können, dass ich mehr als 20 Jahre später immer noch täglich neue Entdeckungen an dem Gebäude mache. In den vergangenen Jahren habe ich einige 3D-animierte Dokumentationen über die Reichskanzlei und den Führerbunker produziert. Doch ständig stoße ich auf neue historische Dokumente, die mich Bereiche meines 3D-Modells überarbeiten lassen. Sicher ist, dass dieser Arbeitsprozess von mir niemals abgeschlossen werden kann. Doch in dem Arbeitsprozess der digitalen Rekonstruktion lerne ich so viel mehr, als ich durch das einfache Betrachten von alten Fotos erlernen könnte. Viele Details erkenne ich auch erst bei der Betrachtung des 3D-Modells in der virtuellen Realität. Doch gerade auch das Schreiben der Bücher zwingt mich dazu, noch tiefer zu hinterfragen, um verstehen zu können. So sind die von mir veröffentlichten Bücher nur das Resultat meiner Suche nach Antworten. Die computergenerierten Bilder zeigen dabei, wie ich die Architektur Albert Speers verstehe.
Ich lade Sie dazu ein, mich auf meiner Entdeckungsreise durch die Architekturgeschichte zu begleiten. Sie können das durch das Lesen meiner Bücher oder durch das Besuchen von Ausstellungen meiner Bilder oder durch das Zuhören meiner Vorträge machen. In jedem Fall kann ich Ihnen versichern, dass Sie durch meine Arbeiten nur eine ehrliche Reflexion meiner Entdeckungen präsentiert bekommen.
Christoph Neubauer 2025

historisches Foto/ 3D-Modell ohne Material/ fertig texturiertes 3D-Modell